Montag, 9. November 2015
Unser Glaubensleben in Kanada
Nun leben wir ja unser Leben in der Gewissheit, dass es einen Gott gibt. Und das dieser wirklich ALLES ist, was uns auf dieser Welt (und danach) wirklich Frieden, Sinn und Wert gibt... im Gegensatz zu vielen anderen Dingen von denen wir es immer gedacht haben. In Guben waren gemeinsame Zeiten mit Gott ein fester Bestandteil unseres Alltages – es war mein Job Glauben zu leben und weiter zu geben.
Auf einmal bin ich wieder Glaubenszivilist und muss meine Beziehung zu Gott selbst planen und pflegen. Und das ist manchmal gar nicht so einfach. Letztens habe ich noch gepredigt wir wichtig und schön diese Beziehungspflege zu Gott ist und nun bin ich der, der es nicht auf Reihe kriegt – hahaha.

Aber mal ehrlich, wie lebe ich hier meine Beziehung zu Gott:
Als wir hier angekommen sind ist bei mir erst einmal alles abgefallen. Sechs Jahre voller Erlebnisse, Freundschaften, Schönem, Schwierigem, Erfolgen und Druck sind vorbei. Eine große Verantwortung tragen jetzt andere. Wir haben auf einmal nur uns als Familie. Und irgendwie fiel auch meine Beziehung zu Gott erst einmal in eine Art Ruhezustand. Ich habe jederzeit gewusst, da ist mein Gott, er liebt mich und zwar unabhängig ob ich jetzt weiter „Leistung bringe“ oder einfach mal nur Christian Schleife bin. Ehemann, Familienvater und Reisender in Kanada. (Nur auf dem Papier nicht) Arbeitslos.
Meine Gottesbeziehung in den ersten Wochen bestand vor allem in einer grundlegenden Dankbarkeit Gott gegenüber. Ich bin dankbar diese Reise machen zu können. Die Zeit und die Ersparnisse zu haben. Ich bin dankbar 6 Intensivmonate mit meiner Frau und meinen Kindern verbringen zu dürfen. Ich bin dankbar für die Freunde & Verwandte die uns hier aufnehmen und für die Dinge die uns hier möglich gemacht werden.
In den ersten Wochen habe ich irgendwie kaum die Bibel aufgeschlagen, Lobpreis gemacht und auch kaum bewusst gebetet. Das kam jetzt wieder nach und nach und ich merke wie grundlegend meine Beziehung zu Gott über die Jahre geworden ist. 2 Wochen ohne ständiges Beten ändern nichts an der Gewissheit seiner Existenz und seiner Liebe zu mir.
Und während ich diese Zeilen schreibe läuft Lobpreis im Hintergrund auf dem Laptop. Einfach weil ich die Nähe zu meinem Gott in vollen Zügen genieße! Und Lobpreis macht mir diese Nähe oft bewusst.
Außerdem waren wir letzten Sonntag zum ersten in einem Gottesdienst. Interessant zu sehen, dass die soviel gar nicht anders machen als wir. Auf jeden Fall wurden wir sofort angequatscht und auch gleich zum Mittagessen eingeladen. Das hat mir imponiert! Solche Sachen möchte ich gern auch in mein zukünftiges Glaubensleben mitnehmen, wenn wir wieder in Deutschland sind!
Nun bin ich gespannt, ob Gott für diese 6 Monate auch noch andere Ideen hat, außer mir „nur“ gut zu tun. Vielleicht bewegt er durch mein Leben auch das der Menschen hier. Ich würds ihnen wünschen!

Wir freuen uns wie immer über eure Kommentare und Gedanken, auch zu diesem Thema! Lasst uns auch gerne wissen wie es euch geht. Für eher privatere Gedanken, nutzt am Besten unsere Emailadresse:
c.schleife@googlemail.com


Liebe Grüße,
Fred



Tageswerk


Mit Kanada verbindet man ja als erstes Holz hacken. Ok, vielleicht eher Bäume fällen... Aber mir hats Riesenspaß gemacht und Ser Ilyn Payne wäre neidisch auf so eine Übungsstunde!